Sonntag, 7. September 2008

Eine Geschichte mit Happyend

Heute morgen konnte ich folgende sms nach Tanzania schicken: „Bwana asifiwe (Gott sei Dank). The first edition of the website is complete! We did it!“ Die neue Website der Karagwe Diözese ist im Netz. Jeder kann sich ein Bild machen: Siehe www.karagwe-diocese.org.

Und ich bekam verschiedene sms-Nachrichten aus Tanzania mit der Nachricht: „Congratulations. Your are now linked with the history of the Karagwe public relations work!" So konnte ich für mich heute morgen beim Landestreffen des Kindergottesdienstes in Biedenkopf etwas feiern, denn mit dem heutigen Sonntag geht auch mein Studienurlaub zu Ende.

„Mit Geschichten unterwegs“, so lautete das Thema des Landestreffens. Meine Geschichte kann ich erzählen, meine Geschichte mit Karagwe. Eine Geschichte mit Happyend! (Siehe auch das Bild von einem Massai bei einem Besuch bei den Massai in der Serengeti) Ehrlich gesagt, ich habe das Projekt in seinen Dimensionen etwas unterschätzt. Aber ich habe immer daran geglaubt, dass es möglich ist. Und es war möglich! Mit der Unterstützung von vielen, vielen lieben Menschen haben wir es zusammen geschafft. Nun werden wir sehen, wie es weitergeht.

In der vergangenen sieben Tagen war natürlich Endspurt angesagt. Deswegen auch die Sendepause beim Blog. Bei sicherem Strom und Internetzugang konnte ich in meinem Büro zuhause fast alles wegschaffen, die gesammelten Texte überarbeiten, Fotos aussuchen, bearbeiten und alles einpflegen. Und gestern Abend war es endlich geschafft: Die erste Ausgabe der Website! Wer sich selbst ein Bild machen möchte, klickt einfach die Adresse www.karagwe-diocese.org an. Und wer an der Karagwe Diözese interessiert ist, der legt sich ein Lesezeichen an. Kleiner Tip für die Fotos: Einfach einmal anklicken...

Bei der Gelegenheit geht auch einen herzlicher Glückwunsch an Manuela Vollmann, die mittlerweile unsere Partnerschaftswebsite www.biedenkopf-kituntu.de so aufgemöbelt hat, dass man zwischen Deutsch, Englisch und Kiswahili wählen kann. Und die Website wurde schon im Gymnasium in Battenberg im Unterricht eingesetzt.

Die Welt, ja der ganze Kosmos ist so groß und voller verschiedener Möglichkeiten, und doch gibt es unsichtbare Fäden, die sich spannen und das Ganze zusammenhalten. „Gott ist gegenwärtig…“ sangen wir heute im Gottesdienst beim Landestreffen, und dasselbe Lied wurde in Tansania oft zu Beginn des Gottesdienstes gesungen. Erlebte Einheit bei aller Verschiedenartigkeit. Asante sana!

Sonntag, 31. August 2008

Asante sana

Ich bin wieder gut zuhause angekommen. Dankeschön an alle, die mich in den vergangenen Wochen mit Emails, guten Gedanken, Gebeten und Wünschen begleitet haben. Hier auf der Veranda meines schönen Hauses in Lukajange saß ich oft und schrieb den einen oder anderen Blog. Danke für alle Geduld, denn schließlich mussten meine Leserinnen und Leser und ich mich mit einer englischen Tastatur begnügen. Da ich das Laptop ganz in Englisch ausgestattet habe, um in Tansania kompatibel zu sein, entfiel auch das deutsche Rechtschreibprogramm. Außerdem hatte ich keine Bücher dabei. So bekamen meine Leserinnen und Leser in den vergangenen Wochen einen kleinen Einblick durch meine frisch geschriebenen Blogs.

Danke an alle, die mich in dieser Zeit mit Rat und Tat unterstützt haben. Ich konnte auch jede Unterstützung gebrauchen. Denn eine Website unter den gegebenen Umständen zu entwickeln, war und ist ein kleines Abenteuer. Angefangen bei der Unsicherheit: Hat es Strom oder hat es keinen? Hat es eine Internetverbindung oder hat es keine? Zwischenzeitlich behinderten Hunderte von Viren und Würmern die Arbeit. Aber das ist alles „peanuts“ (Deutsch: Erdnüsse als Synonym für Kleinigkeiten) im Vergleich zu den Lebensverhältnissen in Tansania, besonders in Karagwe. Ca. 90% der Bevölkerung lebt ohne Strom – und das im 21. Jahrhundert. Wenn 3% Zugang zu Computer und Internet haben, ist das viel. Und weniger als 1% nutzen das Internet. Gerade aber die Armut in Tansania auf der einen und der Reichtum auf der anderen Seite motivieren mich, an dem Projekt dran zu bleiben.

Mein Studienurlaub geht in einer Woche zu Ende. Das Projekt „Website der Karagwe Diözese“ aber geht weiter. In der kurzen Zeit von netto sechs Wochen konnte nur das Fundament gelegt werden. Bis zum Jahresende sollte aber dann die ganze Website einigermassen stehen – sozusagen pünktlich zum 30jährigen Bestehen, das die Karagwe Diözese Anfang 2009 feiert.

Mittwoch, 27. August 2008

Uhuru-Torch - eine andere Fackel

Mittwoch vor einer Woche habe ich leider aus Zeitgruenden einen der Jahreshoehepunkte in Kayanga, der Hauptstadt Karagwes, verpasst: Das Fest mit der Uhuru-Torch (Deutsch: Freiheitsfackel). Trotzdem schreibe ich darueber, weil sie fuer Tansania wichtig ist und etwas ueber die Geschichte und die Identitaet des Landes unserer Freunde erzaehlt. Die Uhuru-Fackel bekam ihren Namen von dem Motto Tansanias: "Uhuru na Umoja" (Deutsch: Freiheit und Einheit).

Das erste Mal wurde die Fackel auf dem 5.895 Meter hohen Kilimanjaro entzuendet. Von dort aus sollte sie nach dem ersten tansanischen Praesidenten Julius Nyerere ins ganze Land scheinen und Hoffnung bringen, wo Verzweiflung, Liebe, wo Feindschaft, und Respekt, wo Hass herrscht. Um auch sicher zu stellen, dass die Fackel ueberall zu sehen ist, wurde seit den Tagen der Unabhaengigkeit der Uhuru-Fackellauf eingefuehrt.

PS.: Nicht nur die tansanische Freiheits- und Einheitsfackel, auch die olympischen Spiele sind dieses Mal total an mir vorbei gelaufen. Keine Chance! Immerhin: Bolts 200 Meter Weltrekordlauf konnte ich via TV live in Bukoba mit verfolgen und dann das eine oder andere Ergebnis im Internet. Mit anderen Worten: Ich freue mich auf London 2012, denn damals war ich in 1972 in Muenchen als Besucher dabei und dieses Jugenderlebnis hat mein Leben, meinen Glauben und meine Theologie gepraegt. Durch Olympia bin ich zu einem Oekumeniker geworden.