Dienstag, 29. Juli 2008

"Mangobaumstrasse" live

Wieder ein Sonntag, wieder ein Hoehepunkt. Am Samstag lud mich der Bischof ein, als Gast an dem Chorfestival des Lukajange-Distrikts teilzunehmen. Morgens sollte ich schon um 8.15 Uhr abgeholt werden. Aber es wurde 8.45 Uhr. Der Fahrer erklaerte die Verspaetung mit einer originellen Erklaerung: “Tut mir leid, aber mein Auto hat sich verspaetet.“ Das passte mir auch auch deswegen, weil kurz vor 8.00 Uhr ein junger Mann vorbei kam und mir Schweinefleisch anbot. So musste ich auf die Schnelle dafuer sorgen, dass das Fleisch verarbeitet wird.

Bei dem Chorfestival traf ich auch andere Gaeste. Wie beispielsweise Andreas aus Deutschland, der letztes Jahr Theologie an der kirchlichen Mabira-Universitaet in Arusha studierte und im Moment einen Studienfreund in Katembe besucht. Andreas hat in dem Jahr Tansania recht gut Kiswahili gelernt und wird ein einwoechiges Praktikum in KARASECO, der Sekundarschule der Karagwe Dioezese, absolvieren. Und dann traf ich ganz ueberraschend amerikanische Gaeste aus Pennselvennia, eine Gruppe von Studenten, die Community Development studieren. Die Gruppe wurde von Eric Hartman geleitet, einem Mennoniten, der im Bereich Entwicklung promivierte und der gute Kontakte zu FADECO hat, einer lokalen Entwicklungsorganisation.

Das Chorfestival selbst sprengt mal wieder alle zeitlichen Dimensionen. Um 10 Uhr begann der Gottesdienst, an dem sieben Choere teilnahmen. Nach dem Fundraisung fuer die neue Kirche gab es Mittagessen. Ab 14 Uhr ging es dann mit einem Konzert der sieben Choere weiter. Aber dabei blieb es nicht. Ein Nachwuchstheologe sprach zum Thema ‚Menschenrechte‘. Und dazu gab es drei Theateranspiele – sozusagen ‚Mangobaumstrasse‘ live.

Dann kam die Stunde des Bischofs, der zum Thema Chorarbeit in der Karagwe Dioezese sprach. Einerseits sind die Choere das Rueckgrat des Gottesdienste. Andererseits besteht eine Tendenz, dass die Chorarbeit sich verselbststaendigt. Abgeschlossen wurde das Festival nicht nur mit der Preisverleihung, sondern durch eine wilde Tanzeinlage. Ich liess es lieber bleiben. Bei meinem Alter. Ausserdem hatte ich den Spruch im Hinterkopf: „Willst Du Mitleid mit einem Deutschen empfinden, dann sieh ihm beim Tanzen zu.“ Wobei sich unsere tansanischen Freunde sehr freuen, wenn man mitmacht. Um 18.30 Uhr kam ich wieder zuhause an, muede, aber gluecklich. Der Tag war lang gewesen, aber gut.

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