Dienstag, 15. Juli 2008

"Holy wings"

So geht das halt in Afrika. Regina, Hans und ich besuchen am vergangenen Wochenende Anthea and Martin, ein Mitarbeiterehepaar der VEM in Bukoba. Und da die beiden am Sonntag zu einer Konfirmation eingeladen sind, fragen sie uns: „Ihr seid selbstverständlich auch eingeladen. Kommt Ihr mit?“ Dabei haben sie, glaube ich, auch das zweite Auto im Blick, das wir mitbringen.

Die Konfirmandin heißt Frieda und ist die Tochter des Generalsekretärs des Vereinigten Evangelischen Mission (VEM), die Tochter von Pfr. Dr. Fidon Mwombeki, der hier aus der Diözese kommt. Eigentlich wohnt die Familie Mwombeki in Wuppertal, aber macht gerade Heimaturlaub. Und als Dr. Mwombeki seine Tochter fragte, wo sie konfirmiert werden will, sagte sie: „Am liebsten würde ich daheim in Tansania konfirmiert werden.“

Mwombekis Heimatdorf liegt ca. 20 Kilometer im Norden von Bukoba. Unsere Gastgeber hatten eine lange Liste von Mitfahrern, die nach verschiedenen SMS-Nachrichten auf beide Autos verteilt werden. Nach 10 km Asphaltstraße geht es auf einer der berühmt-berüchtigten Lateritstrassen weiter. Laterit hat einen hohen Eisengehalt und ist deswegen so rot. Der Geschmack dieses rötlichen Staubes hinterläßt einen metallischen Geschmack im Mund. Nach 45 Minuten Fahrt kommen wir leicht gerötet, aber gut an.

Und wieder ergreift das Unbegreifliche mich. In der Kirche sitze ich am Fenster. Draußen lärmt ein Benzingenerator, der für Strom sorgt. Und drinnen beginnt der Gottesdienst nach kurzer Stille mit „Gott ist gegenwärtig… alles in ins schweige…“. Dieses integrative Ganze von Lärm und Spiritualität finde ich hier stimmig, und es bewegt mich. Im Gottesdienst wird dann deutlich, dass Pfr. Mwombeki auf seine Tochtersehr stolz ist. Als Konfirmationslied singt seine Tochter ein Lied über die „holy wings“ Jesu.

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