Samstag, 5. Juli 2008

Offroad again...

Gestern fand hier im Head Office das monatliche Treffen der Distriktpfarrer (in unserer Terminologie: der Dekane) statt. Beim Management Meeting am vergangenen Dienstag sagte man mir, dass das besagte Treffen am Freitag erst gegen gegen Mittag beginnen werde, denn einige Pfarrer haetten einen laengeren Weg hinter sich zu bringen. Gestern wurde es mittag und nur zwei von acht Distriktpfarrern waren bis dahin angekommen. Die anderen waren, so sagte man mir, noch unterwegs. Darunter auch mein Counterpart, Pfr. Anicet (siehe Foto).

In Deutschland gaebe das eine Abmahnung. Aber andere Laender, andere Spielregeln. Hier wurde die Zeit mit Erzaehlen und Humor ueberbrueckt. Um 15.30 Uhr konnte dann das Treffen beginnen. Einige der Pfarrer hatten eine halbe Tagesreise auf dem Motorrad hinter sich. Man stelle sich das einmal vor: Ueber 90 Kilometer auf schlechten Feldwegen mit dem Motorrad fahren, ueber Stock und Stein, sozusagen 90 Kilometer off-road. Einer der aelteren Distriktpfarrer, der naechstes Jahr mit 65 in Pension geht, sagte mit einem Laecheln: „Das haelt mich jung! Aber ich habe dem Bischof gesagt, dass ich erst morgen wieder nach Hause fahren werde.“

Die meisten der acht Distrikte der Karagwe Dioezese verfuegen zwar ueber ein Auto. Aber das Benzin ist bei der schlechten oekonomischen Situation nicht zu bezahlen. 2.200 TSh sind umgerechnet 1,50 Euro. So viel kostet ja auch das Benzin in Deutschland. Nur faellt halt das Gehaltsniveau in Tansania bei einem durchschnittlichen Jahreseinkommen von nur 230 Euro erheblich geringer aus als die 26.400 Euro Jahreseinkommen in Deutschland.

Was will uns das nur sagen?

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