Sonntag, 6. Juli 2008

"Selig sind..." (Mt. 5, 3-10)

In der vergangenen Nacht konnte ich nicht viel schlafen, weil die Geschichten des gestrigen Samstagabends alte Erinnerungen an unsere Zeit in Nigeria lebendig werden liessen.

Und so lag ich heute am fruehen Morgen im Bett, hoerte die Brandenburgschen Konzerte ueber den mp3-Player und verstand mit einem Mal, warum afrikanische Gottesdienste mich so bewegen. Sie tun das, weil Afrika zu meinem, zu unserem Leben dazu gehoert. Mit anderen Worten: Weil ich, weil wir in den sechs Jahren Nigeria extrem Wunderschoenes und gleichzeitig extrem Brutales erlebt (und ueberlebt) habe(n).

In diesen Tagen feiert die Church of the Brethren (die Kirche, in der wir ueber die Basler Mission in Nigeria arbeiteten) ihr 300-jaehriges Jubilaeum. In 1708 begannen die Brethren um Alexander Mack im nordhessischen Schwarzenau (10 km von Hatzfeld entfernt) an der Eder ihren Weg der Nachfolge. Danke Euch Brethren fuer eure “(Im)possible mission towards peace, justice and dignity”! Danke fuer Eure gelebte Geschwisterlichkeit, Danke fuer das Love-Feast ( Agapemahl mit Fusswaschung)!

Und heute morgen dachte ich an all diejenigen, die waehrend unserer Zeit in Nigeria (nicht etwa an Malaria oder an Aids, sondern) durch Verkehrsunfaelle ums Leben kamen:

Rev. Dr. John Guli (Generalsekretaer), Baba Mai Sule Biu (Kirchenpraesident i.R), Rev. Boas Maina (Generalsekretaer) und unser amerikanischer Freund Ralph Mason.

Ich dachte an sie, und mir kamen die Traenen. Bei der Gelegenheit Dank auch an meinen Seelsorgeprofessor Dr. Gert Hartmann, der uns Vikarinnen und Vikaren vor mehr als 25 Jahren die Geschichte mit den Ambivalenzien des Lebens nahe brachte. „Freude ist Freude, Staehler, und Trauer ist Trauer.“

Und jetzt freue ich mich auf frische Passionsfruechte zum Fruehstueck.

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