Fuer 1 grosse, frischgeerntete Ananas, 1 reife Papaya und 14 kleine, aber feine Bananen bezahle ich auf dem Markt in Omuruchaka gerade mal 1.000 Tansanische Shilling (TSH), das sind umgerechnet 0,60 € (1 Euro=1.800 TSH) – ohne zu verhandeln. Ein wahres Schnaeppchen, denn die Fruechte sind 100% Bio direkt vom Erzeuger. Wieviel wuerde ich dafuer wohl in Deutschland zahlen? (Rechnet das jemand mal aus?)
Und dann die andere Seite der Geschichte. Vor vierzehn Tagen musste ich meine Predigt fuer den Uebersetzer in Kayanga ausdrucken lassen, da bei dem neuen HP-Tintenstrahldrucker in unserem Buero die Tinte ausgegangen war. In einem Geschaeft zahlte ich sage und schreibe 500 THS fuer jede ausgedruckte Seite (Laserdrucker). Dummerweise uebernahm der PC nicht die DIN A 5 Aufteilung des Originals, so dass ich fuer acht Seiten 4.000 THS (ca. 2,20 €) berappen musste. Aber das ist noch nicht alles. Bei dem neuen HP Tintenstrahldrucker kostet eine neue Druckerpatrone stolze 45.000 TSH (ca. 23.- €) und reicht nicht mal fuer 300 Blaetter.
Ist das nicht Ausbeutung im 21. Jahrhundert! Einerseits die eigenen Agrarprodukte fuer einen Appel und Ei verscherbeln zu muessen und andererseits fuer auslaendische Industrieprodukte das Doppelte bis Dreifache hinlegen - bei schlechterer Qualitaet. So kann Afrika nie auf einen gruenen Zweig kommen.
Ein schwacher Trost: „Wegen des fruchtbaren Bodens gibt es hier wenigstens keinen Hunger“, sagt Stephen Kileo, Koordinator bei CHEMA, einem Community-Entwicklungsprogramm mit oekologischem Anspruch, das von Misereor unterstuetzt wird.
Sonntag, 17. August 2008
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