Gestern besuchte ich zusammen mit meinem Counterpart Pfr. Anicet einen Gottesdienst mit anschliessender Auktion in Omuruchaka. Bei der Auktion wurden alte Naehmaschinen, Drucker etc. aus den Lagerbestaenden des KAD Head Offices versteigert.
In Karagwe werden nach jedem Gottesdienst mitgebrachte Naturalien an den Meistbietenden versteigert - fuer die Kollekte, als Einnahme fuer die Gemeinde. Als „special guest“ bekam ich eine grosse Cassava, zwei Papayas, Bananen, Passionsfruechte geschenkt, das heisst, Gemeindeglieder ersteigerten die Naturalien fuer mich. Gottseidank bekam ich kein Huhn oder ein anderes Tier geschenkt, denn was haette ich damit tun sollen?
Zu Beginn des Gottesdienstes werden hier immer die neuen Gottesdienstbesucher von Pfarrer und Gemeinde begruesst. Dean Phares Kakulima, der stellvertretende Bischof, lud auch mich zu einem kurzen Grusswort ein.
Der Gottesdienst selbst hat mich sehr bewegt. Warum nur? Warum gehen mir besonders afrikanische Gottesdienste so unter die Haut? Vielleicht sind es die Extreme, die zum Himmel schreiende Armut auf der einen und die Kraft des Glaubens auf der anderen Seite. Natuerlich bewegen mich auch die Lieder, die Stimmen, das Tanzen und die Trommeln. In so einem Moment bin ich richtig „ergriffen“, es packt mich.
Und dann sind es auch die Kinder, die einfach zu mir kommen als waere ich ein Magnet, mich bei der Hand nehmen, meine Haut anfassen, weil diese halt anders ist als die ihre. Wir sehen uns an, sie freuen sich und mich... haut es fast um.